Martina Backes Heißer Scheiß Bioökonomie: Die Landwirtschaft fiebert mit der Erderwärmung
Die Bioökonomie will Lösung für Klimawandel und Welthunger sein. Bei genauem Hinsehen erweisen sich Bioökonomie-Strategien vielfach als Verursacher des Klimawandels und verhindern Ernährungssouveränität. Besonders hart betroffen sind Menschen im Globalen Süden. Die Basis der menschlichen Ernährung steht mehr denn je auf wackeligen Füßen. Und während die moderne Landwirtschaft das Klima anheizt, vernichtet der Klimawandel die Ernten, Ernährungskrisen als Folge von Überschwemmungen und Dürren oder schleichender Versalzung der Böden sind die Folgen. Welche Hoffnungen und Gefahren sind mit den neuen Strategien verbunden, die auf Biomasse für ein Greening der Ökonomie und auf Big Data für eine klimasensible Landwirtschaft setzen? Und warum ist eine Monetarisierung von agrarbiologischer Vielfalt und Ökosystemleistungen kein Garant für den Schutz und Erhalt von intakten Agrar-Ökosystemen? Wie genau Klimawandel und Landwirtschaft, Bioökonomie und Welternährung zusammenhängen, dieser Frage wird sich die Autorin in einem Vortrag nähern.
Martina Backes, promovierte Biologin und freie Redakteurin, ist seit 1999 aktives Mitglied des iz3w (informationszentrum 3. welt) in Freiburg und der gleichnamigen iz3w - Zeitschrift zwischen Nord und Süd. Sie koordiniert den südnordfunk und legt als freie Bildungstrainerin einen Fokus auf machtkritische Bildungsarbeit. Langjährige Tätigkeit in Agroforstprojekten der Entwicklungszusammenarbeit (Kenia, Ruanda) und freie Mitarbeit in einem humanitären Hilfswerk.