Clemens Böckmann, Johannes Spohr Phantastische Gesellschaft. Gespräche über falsche und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung
Immer wieder werden Fälschungen, Betrugsfälle und imaginierte Geschichten bekannt, die im Zusammenhang mit der Shoah und dem Zweiten Weltkrieg wie auch der Erinnerung daran stehen: Christliche Deutsche inszenieren sich öffentlich als – meist jüdische – Verfolgte des Nationalsozialismus oder deren Nachkommen. Häufig wird mit den erfundenen Familiengeschichten politisches Handeln legitimiert, fast immer finden sie ein Publikum, das die imaginierten Geschichten bereitwillig rezipiert. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? Und was besagt es über Stand und Perspektiven der Erinnerungskultur?
Der Berliner Historiker Johannes Spohr und der Leipziger Autor Clemens Böckmann und gehen diesen Fragen in ihrem Gesprächsband „Phantastische Gesellschaft“ (Neofelis Verlag 2022) nach, der an diesem Abend vorgestellt wird.